
Check Your Track
Check your Track ist eine neue Funktion in RaceDirector mit der jede aufgezeichnete Strecke in RaceDirector angezeigt werden kann. Dabei nutzen wir das Standard-Format GPX. In diesem Blog beschreibe ich die unterschiedlichen GPX-Quellen und wie sie in RaceDirector genutzt werden können.
GPX ein Standard der funktioniert
Bei dem GPX-Format handelt es sich um das GPS Exchange Format. Es basiert auf dem allgemeinen XML-Standard. Ein XML Schema beschreibt die Elemente und den Aufbau des GPS Exchange Formats. Als Dateiendung wird die Abkürzung .gpx verwendet – Details, siehe Wiki. Der Vorteil eines standardisierten Formates besteht darin, dass davon ausgegangen werden kann, dass die Daten immer im selben Format gespeichert werden. Ist das der Fall, erleichtert es das Zusammenspiel unterschiedlicher Applikationen ohne großen Programmieraufwand. Wir haben uns das angesehen und ich will euch in diesem Beitrag die Ergebnisse und Anwendungsmöglichkeiten mit RaceDirector vorstellen.
GPX, Mapbox und RaceDirector
Wir haben im RaceDirector-Upload das GPX-Format standardmäßig implementiert, sprich es konnten bis dato von ausgewählten Loggern GPX-Dateien in RaceDirector heraufgeladen werden. Nachdem wir neuerdings Mapbox verwenden, können wir jeden Punkt der Erde in RaceDirector darstellen. In Kombination mit der Tatsache, dass es ein Standard GPS-Format gibt und dieses Format auch verstärkt genutzt wird, eröffnen sich neue Möglichkeiten – teilweise auch noch für uns ungeahnte Möglichkeiten. Um einen Überblick zu bekommen, habe ich die RaceDirector Funktionen in einer Matrix zusammengefasst.

Worin besteht der Unterschied zwischen „Check Your Track“ und „Analytics/Comparison“?
Wenn wir keine dedizierte Strecke (extra gezeichnete Strecke) in RaceDirector anbieten, dann verwenden wir die geografischen Daten von Mapbox. Vorteil: Jeder Punkt der Erde kann angezeigt werden. Nachteil: Analytics und Comparison werden bei „Check Your Track“ nicht angeboten. Somit geht zwar eine sinnvolle Funktion verloren, dafür können aber alle Fahrten zumindest angesehen werden.
GPX, RaceDirector und Trails-Plattformen
Wir haben uns auf die Suche begeben und versucht herauszufinden, ob es Plattformen gibt, wo Nutzer ihre aufgezeichneten Ausflüge – egal ob mit dem Fahrrad, Motorrad, Auto oder zu Fuß, heraufladen. Tatsächlich gibt es hier sehr gute und von vielen Nutzern genutzte Plattformen. Hier ein paar Beispiele dazu:
Im Zuge unserer Recherchen haben wir diese Blogs gefunden, wo du eine sehr gute Zusammenfassung bzw. Überblick findest:
Check your Track
Bei den Daten der oben angeführten Plattformen handelt es sich in den meisten Fällen um Daten, die eigentlich nur grob (mit geringer Abtastfrequenz und Genauigkeit) die Strecken anzeigen. Teilweise beinhalten die Daten auch keinen Zeitstempel, was auch für deren Funktion nicht wirklich notwendig ist. Wir haben uns gedacht, dass es doch cool wäre, wenn diese Daten in einer 3D Umgebung inkl. Bewegung dargestellt werden können und haben „Check your Track“ in RaceDirector eingeführt.

Gedacht getan! Wir haben unsere RaceDirector Upload-Logik etwas angepasst und die Funktion „Check your Track“ eingeführt. Siehe da, es funktioniert! D.h., wenn wir GPX-Daten von z.B. GPSies herunterladen und diese dann in RaceDirector heraufladen, werden diese Fahrten dynamisch in einer 3D Landschaft angezeigt.
Wichtiger Hinweis an dieser Stelle! Wir nutzen die Daten von Mapbox für die Darstellung der Umgebung. Auch die Satellitenbilder werden von Mapbox zur Verfügung gestellt. Derzeit ist die Auflösung dieser Daten nicht so hoch und somit sehen diese Bilder, wenn man heranzoomt, sehr verschwommen aus. Das ist natürlich eine Frage der Performance. Stünden die Bilder hochauflösend zur Verfügung (z.B. à la Google Earth) wäre die RaceDirector-App von der Rechenleistung überfordert. Das liegt aber nicht an unserer Programmierung, sondern an den sehr hohen benötigten Rechenleistungen. Wir gehen davon aus, dass das Mooresches Gesetzt Gültigkeit hat und somit auch dieses Thema mittelfristig gelöst werden wird.
Was können für Daten in „Check your Track“ verwendet werden?
Grundsätzlich können alle GPX-Dateien mit einem Zeitstempel in „Check your Track“ angesehen werden. Um den Beweis anzutreten haben wir uns z.B. die Motorrad-App MyRide von Yamaha angesehen. Diese App bietet, wie die meisten dieser Apps, die Möglichkeit sich die gefahrene Strecke mittels einer 2D Karte anzusehen und die Positionsdaten zu exportieren. Ich erwähne dieses Beispiel deshalb, weil es schön und nett ist, sich die Daten in einer 2D Grafik anzusehen. Wir sind aber der Meinung, dass es in RaceDirector cooler aussieht, wenn man sich die Fahrt in einer dynamischen 3D Umgebung ansehen kann.
Eine weitere App, bei der es problemlos funktioniert ist die Harry`s LapTimer App. Die dort angezeigten GPX-Daten können ebenfalls einfach exportiert werden und in RaceDirector angesehen werden.
Ein weiteres cooles Beispiel, womit es funktioniert, ist Radtoto. Hier findet ihr alle Etappen von den großen Radtouren (Vuelta, Tour de France, Giro, …). Radtoto stellt die gefahrenen Strecken als GPX-Datei zur Verfügung. Diese Daten müssen noch mit einem Zeitstempel versehen werden und können dann in Check your Track angesehen werden.

RaceDirector kompatible Logger
In den Videos unten zeige ich euch, wie es in RaceDirector aussieht, wenn ihr RaceDirector kompatiblen Logger verwendet für die es keine eigens gezeichnete Strecke in RaceDirector gibt. In diesem Fall ist es nicht unbedingt notwendig das GPX-Format zu verwenden. So kann es z.B. bei AIM oder GoPro auch eine CSV-Datei sein.
Alle Informationen zu den RaceDirector kompatiblen Loggern findest du auf der RaceDirector Webseite.

Was machen, wenn meine GPX-Datei keinen Zeitstempel hat?
Auch hierfür gibt es eine Lösung! GPSies bietet das z.B. Out of the Box an. D.h., dass vor dem Download der Nutzer die Einstellungsmöglichkeit hat, mit welchem Zeitstempel die Datei versehen werden soll – siehe Bild unten (Feld „km/h“). Dort kann der Nutzer entscheiden welchen Zeitstempel die GPX-Datei bekommen soll. Wählt man z.B. 80 km/h dann bewegt sich das Fahrzeug in RaceDirector mit der definierten Geschwindigkeit.

Bei z.B. AllTrails, Radtoto oder MyRide funktioniert das aber nicht Out of the Box. D.h. hier müsst ihr auf ein online Tool zurückgreifen, das einen Zeitstempel hinzufügt. Keine Angst, es kostet nichts, ist online verfügbar und funktioniert wunderbar. Hier eine kurzes Video dazu:
Sobald die Datei einen Zeitstempel hat und als GPX-Datei zur Verfügung steht, ist sie für RaceDirector geeignet! Heureka!
Das ewige und leidige Thema „Abtastfrequenz“
Klar, umso so höher die Abtastfrequenz (siehe Blog „GNNS – Was kann es?“), desto besser die Darstellung in RaceDirector. Es zeigt sich aber, dass durch unsere Berechnung (Spline Berechnung), die Darstellung von Positionspunkten mit einer geringen Abtastfrequenz (z.B. 1Hz) auch ansehnlich dargestellt werden können – ohne Ruckeln. Wir sind selber erstaunt, dass dieser Faktor/Parameter für eine ansprechende Darstellung ein geringeres Übel ist als erwartet. Am besten lässt es sich in Bildern beschreiben. In den Videos unten, seht ihr zwei Beispiele, die mit 1Hz Abtastfrequenz aufgezeichnet worden sind und keinen Zeitstempel hatten. Noch vor einem Jahr wäre es aus unserer Sicht undenkbar gewesen, dies ansprechend in RaceDirector darzustellen.
In diesem Video haben wir einen Trip von AllTrails heruntergeladen und Zeitstempel hinzugefügt.
In diesem Video haben wir die neunte Etappe der Vuelta von Radtoto heruntergeladen und Zeitstempel hinzugefügt.
Geringe Abtastfrequenz und keine Zeitstempel
Diese beiden Parameter sind der Worst Case bei der Darstellung in RaceDirector. Ist einer dieser beiden Parameter nicht vorhanden oder die Datenqualität schlecht, ist die Darstellung bedingt gut. Es hat sich aber gezeigt, dass Zeitstempel einfach hinzugefügt werden können und, dass durch unsere Spline-Berechnung das Manko „zu geringe Abtastfrequenz“ sehr gut gelöst ist. Was jedoch bleibt und niemals durch RaceDirector gelöst werden kann: Sind die Daten ungenau, ist die Darstellung ungenau -> Garbage In = Garbage Out
GPX Daten von Flugzeugen, Drohnen, Schiffen, usw…
Natürlich geht das auch. Es ist ja egal, um welches Fahrzeug (Luft, Wasser oder Erde) es sich handelt. Die GPX-Daten beinhalten die notwendigen Positionsdaten (inkl. Höhe und Geschwindigkeit). Derzeit funktioniert es in RaceDirector aber nur mit Motorrad, Auto und Kart. Eine Erweiterung ist möglich, steht aber derzeit nicht auf unserer Roadmap – hier fehlt uns die Zeit und das Geld 🙂
Was mach ich nun mit den Daten in RaceDirector?
Wir sind Techniker und freuen uns, wenn etwas technisch funktioniert. So freuen wir uns, wenn z.B. ein GPSies Trail dynamisch in RaceDirector dargestellt werden kann. Was wir uns zu wenig oder gar nicht überlegt haben, ist der Nutzen und das Business Modell. Deswegen interessiert uns deine Erfahrung und Meinung. Gibt es für dich einen Mehrwert, wenn du dir deine oder Fahrten von anderen in RaceDirector ansehen kannst? Benötigst du es für die Vorbereitung eines geplanten Ausfluges? Hilft es um ein besseres Gefühl von einer Rennstrecke zu bekommen?
Wohin geht die Reise?
Wir sind von der Tatsache begeistert, dass alle GPX-Daten in RaceDirector angezeigt werden können. Leider haben wir den Eindruck, dass wir die einzigen sind, bei denen das Herz höher schlägt. Wenn ihr also eure Meinung mit uns teilen wollt, freuen wir uns – egal, ob negativ oder positiv. Abgesehen davon stellen wir uns die Frage, wohin die Reise mit so einer Technologie führt? Ist es nur eine technische Spinnerei von ein paar Freaks oder hat dieses Thema Potenzial? Auch hier interessiert uns eure Meinung.
Vorschau für den nächsten Blog
Im nächsten Blog beschreibe ich die Funktion „Fly Around The World“. Ist eigentlichen nicht im Fokus von RaceDirector, das Ergebnis finden wir aber sehr beeindruckend.
Autor: OJ
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